OB-Wahl in Konstanz 2020

Der Vorstand der Egger Bürgergemeinschaft hat einen Fragebogen erstellt, der an die Kandidaten der OB-Wahl versendet wurde. Auf dieser Seite finden Sie die Antworten.

Unser Schreiben an die Kandidaten

Die Egger Bürgervereinigung kümmert sich um die Belange in unserem Ortsteil. Mit etwa 150 Mitgliedern sind sehr viele Einwohner im Verein engagiert. Und für unsere Mitgliedern möchten wir den Bewerben um das Oberbürgermeisteramt ein paar Fragen stellen. Es geht um Themen die den Mitgliedern dauerhaft wichtig sind. Wir hoffen, Sie finden die Zeit uns Antworten zu geben.

  1. Egg ist einer der am schnellsten gewachsenen Ortsteile von Konstanz: War die Einwohnerzahl 1993 noch 364, so war sie im Jahr 2017 schon 779. Planungen zielen auf ein weiteres Wachstum von Egg. Obwohl sich die Einwohnerzahl seit 1993 mehr als verdoppelte, hat sich an der Infrastruktur im Ort nichts verändert. Daher überrascht es nicht, dass sich Viele in Egg ein Gemeindezentrum als Treffpunkt – wie sie in anderen Ortsteilen bestehen und z.T. ausgebaut werden – wünschen. Die Egger Bürgergemeinschaft e.V. hat dazu Vorschläge erarbeitet und es hat sich ein klarer Favorit herausgestellt, den Sie hier finden: „Bürgerhaus auf der Wiese„.
    Unsere Frage: Unterstützen sie die Egger Bürgerinnen und Bürger in ihrem Wunsch nach einem Gemeindezentrum?
  2. In den letzten Jahren haben vielen Egger Bürger und Bürgerinnen den starken Wunsch geäußert, dass neben dem Bürgerhaus von moderatem Umfang, der Charakter der Egger Wiese als zentraler Spiel-, Bolz- und Festplatz erhalten bleibt.
    Unsere Frage: Wie sehen Sie die zukünftige Nutzung der Egger Wiese?
  3. Viele Egger Bürger und Bürgerinnen beklagen den Besuchsverkehr zu den Turnhallen und dem Wassersportgelände, der mit Falschparken und überhöhter Geschwindigkeit verbunden ist. Sollten Planungen zur Erweiterung der Turnhallen in Egg zum Tragen kommen, kann sich dieses Problem verstärken.
    Unsere Frage: Wie stehen Sie zu einer Überdenkung des Verkehrskonzepts für Egg?

Wir danken den Kandidaten für die Antworten und haben sie in der Reihenfolge des Eingangs aufgelistet (Stand 6.9.2020)


Jury Martin – 23.8.2020

Erst einmal recht herzlichen Dank, dass Sie und Ihre Egger Bürgervereinigung sich die Mühe machen und so engagiert sind. Grundsätzlich möchte ich, dass in Konstanz und Umgebung so viel wie möglich sozialer Wohnungsbau entsteht, damit die Mietpreise sinken. Ich bin aber auch dafür, dass mit Sinn und Verstand zu machen.
Ich bin ein eingeborener Paradieser und weiß, wie die Eingeborenen denken. Im Paradies ist ein Bebauungsplan für die einzige zusammenhängende Grünfläche abgeschlossen worden. Ich finde das schade, aber es sind private Flächen und ich bin der Meinung, dass die Besitzer das Recht haben mit Ihren Flächen zu tun was sie wollen. Dazu möchte ich auch noch betonen, dass die Stadt über 5 Jahre für den Bebauungsplan benötigt hat und so die Eigentümer unnötig blockiert hat. Ich habe gesehen, dass in Egg auch noch viele Flächen zur Verfügung stehen, die bebaut werden könnten, aber im Sinne von sozialem Wohnungsbau für Familien mit Kindern.
Nun zur Beantwortung Ihrer Fragen

  1. Unsere Frage: Unterstützen sie die Egger Bürgerinnen und Bürger in ihrem Wunsch nach einem Gemeindezentrum?
    Ich nehme an, dass die Egger Wiese der Gemeinde gehört und somit durch die Einbürgerung der Stadt Konstanz. Die Stadt hat somit den Zugriff auf dieses Grundstück. Für mich ist das nicht akzeptabel, ein im Gebrauch der Bürgerschaft befindliches Grundstück über die Köpfe der dort ansässigen zu bebauen. Das gewünschte Bürgerhaus auf der Wiese unterstütze ich in vollem Umfang. Eventuell auch zusammen mit einem Kindergarten. Das die im Zentrum gelegene Wiese wie bisher auch für die Egger erhalten wird, kann ich auch voll unterstützen. Im Falle meiner Wahl könnte ich mir vorstellen, dass das ein Projekt für meine Spenden ist. Siehe (https://jury-martin.jimdosite.com/spende/)

  2. Unsere Frage: Wie sehen Sie die zukünftige Nutzung der Egger Wiese?
    Dass die im Zentrum gelegene Wiese wie bisher auch für die Egger erhalten wird, unterstütze ich in vollem Umfang.

  3. Unsere Frage: Wie stehen Sie zu einer Überdenkung des Verkehrskonzepts für Egg?
    Im Paradies gibt es bezüglich Durchgangsverkehr in der Grießeggstraße ein ähnliches Problem, dass von der Stadt auch ignoriert wird.
    Ich kann mir vorstellen, dass die Mainaustraße in Egg vor der Einmündung der Eggerstraße mit Fahrbahnschwellen beruhigt wird. Die Fahrbahnschwellen sind links und rechts offen, damit die Fahrradfahrer ohne Behinderung vorbeikommen. Ein Problem der Fahrbahnschwellen ist aber die Behinderung der Ortsansässigen.
    Die Falschparker sind überall ein Problem. Ein weiteres Problem ist aber, dass wenn die Überwachungspersonen vorbeikommen, ausgerechnet dann keiner falsch parkt. Wenn das oft der Fall ist, kommen diese auch nicht mehr vorbei. Ich könnte mir vorstellen, dass die Egger Bürgergemeinschaft e.V im Auftrag des Rechts- und Ordnungsamtes die Falschparker aufnimmt, falls das machbar ist.
    Bei einer Erweiterung der Unisporthalle kann ich mir vorstellen, dass vor der Baugenehmigung ein schlüssiges Parkplatzkonzept und Verkehrskonzept vorgelegt werden muss.   

Für Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung. Mit freundlichen Grüssen
Jury Martin


Luigi Pantisano – 3.9.2020

Vorab möchte ich mich entschuldigen, dass ich erst zu Ihre Email Stellung nehme. Ich möchte meine Positionen zu den von Ihnen aufgeworfenen Fragen wie folgt darstellen:

zu Frage 1: Als Stadtplaner weiß ich um die wichtige soziale Funktion von Gemeinde- und Quartierszentren. In meiner Arbeit als Quartiersmanager im Gebiet Berchen- Öhmdwiesen habe ich dort ein Quartierszentrum aufgebaut, das heute als Treffpunkt fungiert und von dem aus viele kulturelle und soziale Angebote ausgehen. Als Oberbürgermeister möchte ich den Ausbau solcher Quartierszentren in der ganzen Stadt vorantreiben und mehr Mittelpunkte für wohnortnahe Gemeinschaften schaffen. Ich unterstütze die Egger Bürger*innen in ihrem Wunsch nach einem Gemeindezentrum.

zu Frage 2: Bei meinem Besuch vor Ort in Egg habe ich die enorme soziale Bedeutung der Egger Wiese für die Einwohner*innen des Stadtteils kennenlernen dürfen. Solche Treffpunkte, an denen Menschen von jung bis alt zusammenkommen können, sind wichtig für eine Stadtgemeinschaft. In dieser Funktion sollte die Egger Wiese fortbestehen.

zu Frage 3: Dass die Zufahrt zur Universitätssporthalle und dem Wassersportgelände im Grunde durch den kompletten Stadtteil führt, ist ein Zustand der augenscheinlich bereits jetzt zu Problemen führt. Grundsätzlich setze ich mich für eine Verringerung des Individualverkehrs und eine Stärkung des ÖPNV ein. Mit einer deutlich verbesserten Busanbindung Eggs an den Rest der Stadt, möchte ich einen Rückgang der Nutzung privater PKW und damit auch der individuellen Anfahrt zu den Sportstätten erreichen. Die Anwohner belastende Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung müssen konsequenter geahndet werden.

Mit freundlichen Grüßen Luigi Pantisano


Uli Burchardt – 5.9.2020

  1. Unsere Frage: Unterstützen sie die Egger Bürgerinnen und Bürger in ihrem Wunsch nach einem Gemeindezentrum?
    Ja, das habe ich ja bereits zum Ausdruck gebracht. Mir ist wichtig, dass das von Größe und Investitionen in einem passenden Verhältnis zur Größe von Egg steht. Ich denke das ist machbar und ich persönlich wünsche mir, auch das habe ich schon einmal gesagt, ein cradle-to-cradle – Pionier – Bauwerk.

  2. Unsere Frage: Wie sehen Sie die zukünftige Nutzung der Egger Wiese?
    Meine Zusage heißt: keinerlei Bebauung der Egger Wiese ohne die Zustimmung der EggerInnen und Egger. Andersrum gesagt: Für was auch immer dort passieren soll möchte ich ein klares zustimmendes Votum der Menschen in Egg hören oder sehen.

  3. Unsere Frage: Wie stehen Sie zu einer Überdenkung des Verkehrskonzepts für Egg?
    Das Problem ist mir bekannt. Es ist nicht einfach zu lösen, das wissen Sie. Sollten Erweiterungen geplant werden bin ich bereit, das Verkehrskonzept gemeinsam mit Ihnen zu überdenken. Ich bin auch gerne bereit, vorerst geeignete Möglichkeiten zum verlangsamen des Verkehrs zwischen Kapelle und Hochschulsport zu suchen. Ich kann mir auch eine Fahrradstraße vorstellen. Was sagen Sie?

Viele Grüße!
Uli Burchardt